Giulia Rossi, Samstag, 13. Januar 2024
1. Anzahlung beim Kauf einer Immobilie in Italien
In Italien ist es üblich, beim Kauf einer Immobilie eine Anzahlung zu leisten. Dies beginnt oft mit einem "Proposta Irrevocabile di Acquisto"
(verbindliches Kaufangebot), gefolgt von einem "Contratto Preliminare di Vendita" (vorläufiger Kaufvertrag). Eine Anzahlung von 10-20% des Kaufpreises
ist dabei erforderlich. Diese dient als Beweis für das ernsthafte Interesse des Käufers und ist in der Regel nicht erstattungsfähig, sollte der Käufer
vom Kauf zurücktreten.
2. Finanzierungsvorbehalt in Italien
Im Gegensatz zu Deutschland, wo ein Finanzierungsvorbehalt ein standardmäßiger Teil des Kaufvertrags sein kann, ist dies in Italien nicht üblich. Die
Einbeziehung eines Finanzierungsvorbehalts kann in Italien vom Verkäufer als Zeichen der Unsicherheit wahrgenommen werden, was die
Verkaufsentscheidungen beeinflussen kann.
3. Hypothekenanträge von Deutschen in Italien: Unterschiede zu Deutschland
In Italien sind tilgungsfreie Hypotheken selten, und die meisten Hypotheken erfordern monatliche Zahlungen sowohl von Zinsen als auch von Tilgung.
Italienische Banken bieten in der Regel eine niedrigere maximale Beleihungsgrenze (Loan-to-Value, LTV), oft zwischen 60-80% des Wertes der Immobilie,
während deutsche Banken manchmal eine höhere LTV anbieten können. Der Prozess zur Erlangung einer Hypothek in Italien ist oft bürokratischer und
zeitaufwändiger, mit einem stärkeren Schwerpunkt auf rechtlichen Verfahren und der Notwendigkeit übersetzter Dokumente. In Deutschland hingegen ist
der Prozess effizienter und stromlinienförmiger. Zusätzliche Kosten für den Abschluss einer Hypothek, wie Notargebühren, Steuern und Maklerkosten,
können in Italien höher sein als in Deutschland.
4. Hypothek für ein B&B in Italien
Die Finanzierung eines B&B in Italien ist oft herausfordernder als in Deutschland. Italienische Banken sind in der Regel zurückhaltend, in B&Bs zu
investieren, die nur auf einem Geschäftsplan basieren. Sie verlangen oft den Nachweis einer bestehenden Geschäftstätigkeit und erhebliche persönliche
Investitionen.
5. Anforderungen italienischer Banken bei Hypothekenanträgen von Ausländern
Italienische Banken stellen oft strengere Anforderungen an ausländische Hypothekenbewerber als deutsche Banken. Diese umfassen den Nachweis eines
stabilen Einkommens, eine gute Bonität und oft auch die Übersetzung von Dokumenten ins Italienische. Eine bedeutende Anzahlung ist in der Regel
erforderlich.
Fazit
Die Finanzierung einer Immobilie in Italien durch Ausländer, einschließlich Deutscher, erfordert eine gründliche Vorbereitung und Kenntnis des
italienischen Immobilienmarktes. Der Prozess unterscheidet sich erheblich von den Praktiken in Deutschland, vor allem hinsichtlich der Anzahlungen,
des Fehlens eines Finanzierungsvorbehalts und der strengeren Hypothekenbedingungen. Potenziellen Käufern wird empfohlen, rechtlichen und finanziellen
Rat einzuholen,
um die Komplexität dieses Prozesses zu bewältigen.
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