Tischsitten in Frankreich: Tipps für gutes Benehmen beim Essen

Das Erste,  Dienstag, 3. August 2021

Frankreich der Tisch wird gedeckt 

Im Sommer ganz entspannt draußen sitzen, da kommt es bei den Tischsitten auf die Feinheiten nicht so genau an. Doch was sollte man abends in einem Restaurant in Frankreich wohl besser nicht tun? Bei unserer Umfrage auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken erhielten wir bereits viele richtige Antworten: Zum Mittagessen keine Cola trinken, da die Franzosen eine Wein-Nation sind und sich bereits mittags ein Gläschen gönnen. Oder: Nicht schmatzen und schlürfen, obwohl zum Beispiel in China gerade das angesagt ist. Eine weitere Antwort lautete: Man sollte nicht quasi im Teller drinhängen und das Essen "reinschaufeln". Stimmt, eine Erziehungssache bereits im Kleinkindalter.

Doch was ist denn nun wirklich ein "No Go" in Frankreich? Im Land der strengsten Tischsitten hat sich inzwischen auch einiges gelockert, die Franzosen wollen sich im Restaurant entspannen, sich auf das Essen und die Gespräche konzentrieren und nicht ständig auf Regeln achten. Einige Umgangsformen sollte man als Ausländer in Frankreich aber dennoch kennen, vor allem, wenn es sich um eine "feine Gesellschaft" handelt:

Mit einem energischen "Hallo!!!" den Kellner an den Tisch zu rufen, ist ein heftiger Fauxpas. Man nimmt Augenkontakt auf und gibt diskret ein Zeichen.

Auch ein Suppenteller kann zum Fettnapf werden: Pusten, Schlürfen, Schmatzen gehören tatsächlich zu den Tabus, auch allzu große Gier - lieber etwas im Teller lassen als ihn kippen!

Das Baguette wird nicht geschnitten - man darf und sollte es brechen, damit aber auf keinen Fall den Suppenrest aufnehmen!

Wenn Hähnchenschenkel so richtig kross sind, ist es ein Genuss, einfach reinzubeißen. Zu Hause kein Problem, aber im Restaurant? Auch wenn es umständlich ist: Messer und Gabel zu benutzen ist die bessere Wahl. Hähnchenflügel beispielsweise darf man dagegen ruhig in die Hand nehmen und knabbern, da für Besteck zu wenig Fleisch dran ist.

Zum Thema Trinkgeld: Das funktioniert nicht so wie bei uns, indem man aufrundet. In Frankreich ist es üblich, sich bis auf den letzten Cent alles genau rausgeben zu lassen und das Trinkgeld dann auf dem Tisch liegen zu lassen. Zwischen fünf und zehn Prozent der Gesamtsumme wäre eine freundliche Geste.

Noch ein Tipp: Deutsche Gäste sind oft sehr ungeduldig. Franzosen nehmen sich für das Essen im Allgemeinen viel Zeit. Und sie essen spät, besonders im Urlaub. Als Gast macht man sich sehr unbeliebt, wenn man vor Öffnung eines Restaurants bereits vor der Tür wartet und quasi drängelt, dass die Tür endlich geöffnet wird. Wenn man einen Tisch bestellt hat: Es kann sein, dass er vorher an Gäste vergeben wurde und diese noch nicht ganz fertig sind. Dann einfach an die Bar gehen und schon mal einen Aperitif trinken, der Tisch wird auf jeden Fall bald frei!

Dieser Artikel wurde zuvor auf der Website von Das Erste veröffentlicht.  


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