James Mansfield,  Mittwoch, 13. Oktober 2021

 

Einige Immobilienbesitzer in Frankreich möchten ein Einkommen erzielen, indem sie einen Teil ihrer Immobilie, zum Beispiel eine Scheune, in ein Ferienhaus umwandeln. Was ist damit verbunden? Ist es wirklich so einfach, wie es scheint?

Man kann kein Ferienhaus gründen, ohne alle möglichen Behörden zu informieren. So müssen beispielsweise die Gemeinde und das Finanzamt informiert werden. Wenn Sie in einer abgelegenen Gegend leben und nur gelegentlich einen Teil Ihres Hauses an eine ausgewählte Gruppe von Personen vermieten, können Sie dies möglicherweise tun, ohne Steuern zu zahlen. Sobald es aber ernster wird, müssen Sie die Vermietung bei den französischen Behörden, z. B. der Gemeinde und den Steuerbehörden, melden. Und dann muss man sich auch noch mit der französischen Bürokratie auseinandersetzen.

Bevor Sie sich für den Umbau Ihrer Scheune in ein Ferienhaus entscheiden, sollten Sie zunächst eine Marktanalyse durchführen. Wie groß ist das Angebot an Ferienhäusern in der Region, wird die Region häufig von Touristen besucht? Welche Art von Unterkunft wird nachgefragt? Beginnen Sie nicht mit einem Luxus-Gite in einer abgelegenen Region, in der es nicht viel zu tun gibt.

Sie können Ihre Gite bei der einflussreichen Vermietungsorganisation Gites de France anmelden. Dies ist nicht verpflichtend, aber es stellt sicher, dass Ihr Ferienhaus ein Gütesiegel von dieser Organisation erhält. Dank dieses Gütesiegels wissen die Touristen, welche Qualität sie erwarten können, und durch Gites de France wird eine Menge Werbung für Ihr Ferienhaus gemacht. Viele ausländische Eigentümer melden ihr Ferienhaus nicht bei dieser Organisation an, weil sie eine hohe Provision für die Vermietung zahlen müssen. Die Regeln von Gites de France besagen, dass Sie bei der Vermietung von Gites keine zusätzlichen Dienstleistungen anbieten dürfen (z. B. Waschen oder Dinge wie Frühstück und Abendessen). Wenn Sie zusätzliche Dienstleistungen anbieten möchten, fallen Sie in die Kategorie B&B oder Chambres d'Hotes.

Wenn Sie eine bestehende Wohnung in ein Ferienhaus umwandeln möchten, ist dies problemlos möglich. Sie brauchen keine Genehmigung von der Gemeinde. Die Bedingung ist, dass Sie das Äußere des Hauses nicht verändern. Anders sieht es aus, wenn Sie eine Scheune in ein Ferienhaus umbauen wollen. Hierfür müssen Sie zunächst ein certificat d'urbanisme beim Rathaus beantragen. Dieses "certifcat d'urbanisme" gibt an, dass ein bestimmtes Gebäude eine Wohnfunktion erhalten kann und wie viele Quadratmeter Wohnfläche zulässig sind. Dies gibt Ihnen jedoch nicht die Erlaubnis, die Umwandlung tatsächlich zu starten. In Frankreich wird die Umwandlung einer Scheune in Wohnraum als changement de destination bezeichnet. Für eine Änderung des Bestimmungsortes müssen Sie eine Baugenehmigung beantragen. Am besten beauftragen Sie einen Architekten mit der Erstellung eines Entwurfs und reichen diesen dann beim Rathaus ein. Normalerweise müssen Sie etwa 2 bis 3 Monate auf die Genehmigung warten. Wenn Sie sich in einem Naturschutzgebiet befinden, wird es etwas länger dauern. In einem Gebiet, das unter das architecte des batiments de France fällt, kann es sogar ein halbes Jahr dauern, bis Sie eine Antwort erhalten. An sich ist es sinnvoll, das gesamte Bewerbungsverfahren in die Hände des Architekten zu legen. Der Architekt kennt die Tricks der Branche und hat die richtigen Kontakte im Rathaus. Außerdem erspart es Ihnen eine Menge bürokratischen Aufwand und Ärger.

Wenn Sie eine Genehmigung für den Umbau erhalten haben, müssen Sie zunächst zwei Monate lang ein deutliches Schild mit Informationen über das Bauvorhaben an der öffentlichen Straße anbringen. Dies ist notwendig, um Dritten die Möglichkeit zu geben, gegen die Umwandlung zu protestieren. Wenn Sie das Schild nicht anbringen und die Betroffenen daraufhin Einspruch erheben, müssen Sie mit einer erheblichen Verzögerung von bis zu drei Jahren rechnen. Stellen Sie das Schild also immer auf, sonst könnten Sie Probleme bekommen.

Wenn die Wohnungen fertig sind, beginnt eine neue Phase, in der auf die notwendigen Punkte geachtet wird. Sie müssen zum Beispiel berücksichtigen, dass Sie bei Unfällen haften müssen. Es kann ein Feuer ausbrechen. Sind ausreichend Feuerlöscher vorhanden und wurden diese regelmäßig überprüft? Außerdem ertrinken jedes Jahr eine Reihe von Kindern in privaten Schwimmbädern. Die Vorschriften für private Schwimmbäder sind in den letzten Jahren sehr streng geworden. Als Vermieter müssen Sie die Regeln kennen und entsprechend handeln.